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Über uns Inhaltliches Profil

Das inhaltliche Profil des Forschungsdatenzentrums Bildung

Warum wir sammeln

Das FDZ Bildung versteht sich als Dienstleister für die empirische Bildungsforschung und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Forschungsdaten aus dem Bereich der empirischen Bildungsforschung zu archivieren und diese Daten der Forschungsgemeinschaft für Re- und Sekundäranalysen bereitzustellen. Mit seinen Datenservices trägt das FDZ Bildung zudem dazu bei, eine dauerhafte Nachvollziehbarkeit von Forschungsprozessen und Forschungsergebnissen zu erreichen.

Welche Daten wir sammeln

1. Aufnahmekriterien inhaltlicher Art

Das FDZ Bildung legt im Rahmen der empirischen Bildungsforschung einen besonderen inhaltlichen Schwerpunkt auf den Bereich der Schul- und Unterrichtsforschung. Dabei stehen qualitative Ansätze (z.B. AV-gestützte Verfahren, Interviews, Unterrichtsbeobachtungen) sowie Forschungsinstrumente (Fragebogenskalen, Testinstrumente und Analyseinstrumente) der gesamten Bildungsforschung im Fokus.

Neben diesem inhaltlichen Schwerpunkt ist das Datenzentrum bestrebt, auch Forschungserträge und Forschungsinstrumente zu den Bereichen „Frühkindliche Bildung“, „Hochschulforschung“ und „Erwachsenenbildung“ im Kontext eines lebenslangen Lernprozesses abzubilden. Damit einhergehend finden neben formalen Lernarrangements auch non-formale und informelle Lerngelegenheiten Berücksichtigung bei dem Ausbau des inhaltlichen Angebotes des FDZ Bildung. Ziel ist es, die gesamte Bandbreite der empirischen Bildungsforschung adäquat abzudecken.

Die Zugehörigkeit zu einem Förderprogramm ist ein Indikator für die inhaltliche Relevanz der Projekte und ihrer Daten und damit - neben der Passförmigkeit zum inhaltlichen Scope des FDZ - ein weiteres Aufnahmekriterium. Mit der Bewilligung eines Antrages im Rahmen eines Förderprogramms ist automatisch eine wissenschaftliche Begutachtung hinsichtlich der Güte und des Innovationsgrads der Forschungsfrage des einzelnen Projekts bzw. der einzelnen Studie verbunden, die letztendlich zu einem positiven Förderbescheid geführt hat. Auf dieser Grundlage lässt sich eine entsprechend hohe wissenschaftliche Qualität der Studie ableiten bzw. zumindest vermuten.

Als weiteres inhaltliches Kriterium dient die Einschätzung des potenziellen zukünftigen wissenschaftlichen Nutzens der erhobenen Daten einer Studie. Die Herausforderung hierbei besteht in der Beurteilung, ob vorliegende Forschungsdaten auch für zukünftige Forschungsfragen von Interesse sind. Anhand verschiedener grundsätzlicher Aspekte lässt sich der mögliche zukünftige inhaltliche Wert von Forschungsdaten zu einem gewissen Grad abschätzen:

Steht eine breite Datenbasis, die über die projektspezifischen Fragestellungen hinausgeht, für die Nachnutzung zur Verfügung?

Entstammen die Daten Bereichen, die eher selten wissenschaftlich untersucht werden oder nur schwer zugänglich sind? Besitzen die Daten einen besonderen „historischen“ Wert, da sie so nicht mehr reproduziert werden können? Der Erhaltungswert von Forschungsdaten erhöht sich, wenn diese Daten die einzige oder die umfangreichste Quelle an relevanten Informationen zu einem Untersuchungsgegenstand sind.

Sind die Daten für Vergleiche mit bereits dokumentierten Forschungsdaten geeignet? Ergänzen oder vertiefen die vorliegenden Daten Informationen aus schon vorhandenen Datenbeständen im FDZ Bildung oder einem anderen Repositorium und helfen somit, eventuelle Lücken zu füllen?

2. Aufnahmekriterien formaler Art

Formale Kriterien betreffen vor allem die Qualität der projektinternen Dokumentation. Die archivarische Qualität der projekt- bzw. studieninternen Dokumentation ist ein wichtiger Ausgangspunkt für die weiteren Schritte einer nachhaltigen und professionellen Dokumentation im FDZ Bildung nach einheitlichen Standards. Im FDZ Bildung werden grundsätzlich nur Daten und Instrumente abgeschlossener Studien (bei längsschnittlichen Studien auch nach Abschluss von einzelnen Erhebungswellen) dokumentiert, um einen guten Überblick über die zu dokumentierenden Forschungsdaten und Materialien zu gewinnen und den zu erwartenden Dokumentationsaufwand besser einschätzen zu können. Für eine Dokumentation müssen also alle Erhebungsinstrumente und die daraus resultierenden Daten vollständig vorliegen.

Darüber hinaus ist die Übermittlung der Begleit- und Kontextmaterialien für eine Aufnahme von Daten in das Forschungsdatenzentrum ein wesentlicher Punkt. Diese Materialien ermöglichen eine umfassende Kontextualisierung und stellen somit eine Grundvoraussetzung dar, um Forschungsdaten nachvollziehbar und damit nachnutzbar zu machen.

Eine Dokumentation im FDZ Bildung ist zudem abhängig vom Objekttypus der zu dokumentierenden Daten. Das FDZ Bildung dokumentiert vorrangig qualitative Forschungsdaten und fokussiert dabei auf videografierte Unterrichtsstunden sowie Lehrer- und Schülerinterviews und die dazugehörigen Transkripte, Kodierungen und Ratings. Ein weiteres Angebot des FDZ zielt auf die Dokumentation und die Bereitstellung von Forschungsinstrumenten ab. Dies schließt Fragenbogen-, Test- und Analyseinstrumenten aus allen inhaltlichen und methodischen Zugängen der Bildungsforschung ein. Die Angabe gängiger Gütekriterien und Kennwerte wird insbesondere bei der Dokumentation quantitativer Erhebungsinstrumente vorausgesetzt, um die Instrumente besser einschätzen und adäquat für eine wissenschaftliche Nachnutzung aufbereiten zu können. Die Dokumentation und Bereitstellung der Forschungsinstrumente im FDZ Bildung erfolgen kostenfrei, kommerzielle Instrumente werden nicht in das Angebot aufgenommen und auch nicht nachgewiesen.

Grundsätzlich gilt, dass die Forschungsdaten einer Studie nur dann für Sekundäranalysen bereitgestellt werden können, wenn die rechtlichen Voraussetzungen dies erlauben. Die Urheberschaft des Datenmaterials sowie die datenschutzrechtlichen Bedingungen der Datendokumentation und Datenweitergabe müssen eindeutig geklärt sein. Andernfalls können Dokumentationstiefe und Bereitstellungsszenarien stark variieren.

Neben den genannten inhaltlichen und formalen Kriterien wird die Entwicklung weiterer Kriterien zur besseren Einschätzung der Dokumentationswürdigkeit und der Nachnutzungspotenziale von Forschungsdaten angestrebt.

Wie wir sammeln

Das FDZ Bildung hält kontinuierlich Kontakt zur Fachcommunity und identifiziert im aktiven Austausch mit dieser sowie durch die Recherche nach und die Beobachtung von laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekten im Bereich der empirischen Bildungsforschung relevante Datenbestände.

Darüber hinaus bearbeitet das Forschungsdatenzentrum Archivierungsanfragen, die an das FDZ Bildung herangetragen werden. Das Datenzentrum steht hierfür potenziell jedem Datengeber mit einem relevanten Forschungsdatenbestand offen.

Die Datenbestände werden nach der Beurteilung des Materials anhand der genannten inhaltlichen und formalen Kriterien in den Bestand des FDZ Bildung aufgenommen. An den Auswahlprozess schließen sich die Übernahme und die Aufbereitung des Datenbestandes an.

 

Hinweis: Diese Policy wird regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert. Die letzte Überarbeitung fand am 01.02.2023 statt.



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